Alle reden drüber: Ist Gold am Gipfel angelangt?

Auch wenn sich die Aktienmärkte zum Wochenschluss wieder etwas beruhigt haben und sich die Kursverluste seit den Tiefstständen verringerten, ist Gold weiterhin gefragt und hält sich relativ stabil. Zwar war im Goldpreis eine leichte Abwärtsbewegung zu beobachten, diese kann allerdings vorrangig auf die erhöhten Kapitalanforderungen für den Goldhandel am Terminmarkt zurückgeführt werden.

Die COMEX, als weltweit größter Terminmarkt für den Handel mit Gold, hat die Margin, also das zu hinterlegende Kapital für den Goldhandel, um 22% erhöht. Aufgrund dessen ist davon auszugehen, dass spekulative Positionen zumindest teilweise abgebaut wurden, was sich belastend auf die Preisentwicklung von Gold auswirkt.

Eine ähnliche Entwicklung zeige der Silberpreis, auch wenn hier die Kursverluste mit über 30% deutlich höher ausfielen. In der ersten Jahreshälfte wurden seitens der COMEX bereits für „das Gold des kleinen Mannes“ die Kapitalanforderungen in mehreren Schritten erhöht, als Silber zuvor einen fulminanten Anstieg auf rund 50 US-Dollar hinlegte. Eine Negativentwicklung in ähnlichem Ausmaß wie bei Silber ist jedoch für den Goldpreis aufgrund dieser Maßnahme nicht zu erwarten, da der Goldmarkt vom Volumen deutlich breiter aufgestellt ist.

Goldpreis mitten im medialen Zirkus

Ob hingegen auch die BILD für den Kursrückgang des Goldpreises verantwortlich sein könnte, wie die Financial Times Deutschland berichtet, bleibt fraglich. Das Boulevardblatt zeigte in der Donnerstagausgabe eine mit 20 Gramm Goldbarren gepflasterte Titelseite im Rahmen einer entsprechenden Telefonaktion mit Verlosung. Die Website zeigte eine ähnliche Aufmachung.


In jedem Fall ist die Aktion ein Zeichen dafür, dass das Bewusstsein für die Unsicherheiten am Kapitalmarkt in der Breite angekommen ist und sichere Häfen wie Gold massentauglich werden. Die Wahrscheinlichkeit von Parallelen des derzeitigen Goldmarktes zu den Entwicklungen des Neuen Marktes im Jahre 2001, als der breiten Medienberichterstattung über heiße Aktientipps alsbald der harsche Einbruch folgte, sind indes gering. Hierfür sorgt die hohe physische Goldnachfrage, welche sowohl bei institutionellen als auch bei privaten Anlegern einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Gerade der physische Kauf von Barrengold oder Münzen ist langfristig ausgerichtet. Diese Bestände werden nicht wie die spekulativen Positionen am Terminmarkt bei kurzfristigen Ereignissen auf den Markt geworfen, wodurch zusätzlicher Verkaufsdruck entsteht.

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