Kapitalanlage: Hohe Rendite ist nur mit Risiko zu erreichen

Wer sein Vermögen schützen will, muss es sicher und renditestark anlegen. Nur so ist es vor einem ständigen Wertverlust durch Inflation und Finanzmarkt-Kapriolen bewahrt. Die Auswahl der Finanzprodukte, die dem Kunden dies garantieren sollen, ist groß. Für den Laien ist eine Übersicht und Beurteilung nicht leicht. Als Erstes muss er sich entscheiden, ob er konservative oder risikofreudige Investitionen bevorzugt. Die Faustregel dazu besagt: Je renditeträchtiger eine Anlage ist, desto ausfallgefährdeter ist sie auch. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss möglicherweise erwirtschaftete Zinsen  unterhalb der Inflationsrate in Kauf nehmen. „Kapitalanlage: Hohe Rendite ist nur mit Risiko zu erreichen“ weiterlesen

Gold im Portfolio: Die richtige Krisensicherung

Diversifikation spielt in der Vermögensanlage eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Assets stellt hierbei die Grundvoraussetzung dar. In ein Basisportfolio gehören daher sowohl Anleihen als auch Aktien und Immobilien, aber auch Gold. Experten raten zu Anteilen des Edelmetalls zwischen 5% und 15%, wobei der tatsächliche Anteil Gold in den Depots der Anleger diesen Wert derzeit nicht erreicht.

Eine ausgewogene Depotstruktur mit verschiedenen Anlagen soll eine Gewährleistung für langfristigen Werterhalt darstellen. Temporäre Verluste sind hierbei nicht ausgeschlossen, fallen aber aufgrund der Streuung moderater aus. Nur in wenigen Ausnahmefällen kommt es zu zeitgleichen Kurseinbrüchen sämtlicher Assetklassen. In der Regel findet daher ein Ausgleich zwischen Gewinnen der einen und Verlusten der anderen Anlage statt. Die Schwankungsbreite des Gesamtportfolios wird hierdurch reduziert.

Absicherungseigenschaften von Gold

Auch bei Gold musste man in den vergangenen Jahren feststellen, dass die Preisentwicklung nicht nur nach oben geht. Der Preis des Edelmetalls unterliegt regelmäßigen Schwankungen. Vorrübergehende Kursrücksetzer sind nicht ausgeschlossen. Dennoch ist und bleibt Gold ein wichtiger Bestandteil eines Anlageportfolios. Da die Preisentwicklung vor allem in Zeiten von Krisen und Inflationsgefahr ansteigt, erfüllt die Goldanlage eine entscheidende Funktion zur Absicherung gegen entsprechende Risiken.

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Gold stellt eine Versicherung dar, da auch bei Kursverlusten der Wert des Edelmetalls niemals auf Null fallen wird. Ein vollständiger Wertverlust ist somit ausgeschlossen. Grund hierfür ist die begrenzte Verfügbarkeit von Gold. Es kann nicht beliebig vermehrt und nur unter steigenden Produktionskosten aus Minen gefördert werden. Es ist zudem an keinen Schuldner gebunden und weißt internationale Akzeptanz auf.

Die richtige Auswahl physischer Goldprodukte

Vorrangig Goldbarren und -münzen erfüllen die Voraussetzungen der Versicherungsfunktion des Edelmetalls. Der Vorteil von Goldbarren liegt dabei in den günstigeren Produktionskosten und dem etwas geringeren Verkaufspreis gegenüber Münzen. Barren sind zudem in vielen großen und kleinen Stückelungen erhältlich. Die Investition des vorgesehenen Anlagebetrages kann somit ideal über den Kauf von Goldbarren realisiert werden. Sehr kleine Einheiten werden jedoch mit hohem Aufgeld zum Goldpreis gehandelt und eignen sich daher nicht zur Geldanlage. Wichtig beim Barrenkauf ist auch die Qualität des Herstellers. Es sollte auf anerkannte Hersteller zurückgegriffen werden, deren Produkte die LBMA-Zertifizierung aufweisen, also am Londoner Goldmarkt zum Handel zugelassen sind. In Deutschland zählen neben Umicore und Heraeus auch die Goldbarren der früheren Degussa zu den gängigsten Produkten.

Goldmünzen sind im Vergleich zu Barren etwas teurer. Ursache sind die geringfügig höheren Produktionskosten als Folge der aufwendigeren Prägung. Zu den bekanntesten Anlagemünzen aus Gold zählen der Krügerrand und der Maple Leaf. Beide besitzen eine hohe internationale Anerkennung. Gerade der kanadische Maple Leaf ist zudem aufgrund des sehr hohen Feingehaltes von 999,9/1000 unter Anlegern beliebt. Auch unter Anlagemünzen gibt es sehr kleine Stückelungen, welche aufgrund des hohen Aufgeldes nur bedingt zur Vermögensanlage geeignet sind. Empfehlenswert sind Größen einer viertel, halben oder ganzen Feinunze.

Gold kaufen: Nicht alle Anlagen halten was sie versprechen!

Eine kritische – ja fast schon unorthodoxe – Berichterstattung zu den Möglichkeiten einer Goldanlage findet sich in der heutigen Ausgabe des Handelsblattes (25.07.2011, S. 32-33).

So wird zum einen offensiv auf die, seit der Lehman-Pleite eigentlich offensichtliche, Problematik von Zertifikateinvestments hingewiesen. Nicht das strukturierte Anlageprodukte per se etwas Schlechtes sind, allerdings ist, wie das Handelsblatt auch klar hervorbringt, gerade für Käufer von Gold der Sicherheitsaspekt das mit großem Abstand wichtigste Entscheidungskriterium für die gewählte Assetklasse.

„Bei vielen Produkten ist der Begriff Gold aber nur Fassade – sie sind riskant und wenig kostengünstig“

schreibt die Zeitung bereits zu Beginn des Artikels. Eine preiswerte Anlagemöglichkeit stellen Zertifikate zwar dar, allerdings bleiben diese Produkte immer eine Inhaberschuldverschreibung, also Fremdkapital. Im Falle einer Insolvenz des emittierenden Instituts wird die Rückzahlung damit exakt wie andere Schulden der jeweiligen Bank gehandhabt. Ausfälle, teilweise oder vollständig wären die Folge.

Besichert ist nicht immer sicher!

Darüber hinaus wird jedoch auch eine neuere Produktgattung der Edelmetallinvestments beleuchtet. Die Rede ist von besicherten Wertpapieren auf Gold, welche auf diese Weise als risikolos dargestellt werden und unter hohen Sicherheitsaspekten vertrieben werden. Offensichtlich also die ideale Alternative für kosteneffizient denkende Sparer zur werterhaltenden Portfoliodiversifikation. Zu diesem Produkttypus zählen in erster Linie Exchange Traded Commodities (ETCs) auf Gold. Aus rein rechtlicher Sicht handelt es sich jedoch auch hierbei lediglich um Inhaberschuldverschreibungen mit der bekannten Problematik im Falle einer Insolvenz.

Im Hintergrund bleiben zudem häufig die exakten Bedingungen der Hinterlegung mit Sicherheiten. Suggeriert wird eine einfache und unkomplizierte Bezugsmöglichkeit der hinterlegten Assets, entsprechend dem persönlichen Anteil am jeweiligen Anlagevehikel. Die Praxis sieht jedoch anders aus: So ist die physische Auslieferung von Gold durch diese Produkte entweder unmöglich, oder aber mit hohem Kosten- und Abwicklungsaufwand verbunden.

Bestimmte Abnahmemengen schließen eine Auslieferung für den klassischen Kleinanleger aus, der nur einen geringen Anteil an Gold im Portfolio hält. Zudem muss die Logistik für eine Auslieferung vom Kunden getragen werden. Da die Goldbestände in der Regel in London aufbewahrt werden und für Werttransporte spezielle Versicherungen unerlässlich sind, werden hierfür entsprechende Gebühren fällig.

Oftmals werden Zertifikate und ETCs als überlegene Anlagemöglichkeit für Käufer von Gold, Silber und Co. dargestellt. Die traditionelle Anlageform über Goldbarren und -münzen wird indes als kostspielig und aufwandsintensiv abgespeist. Bei dieser Argumentation kommt jedoch die unbedingte Verfügbarkeit der Edelmetalle zu kurz. Gerade in Krisenzeiten und unvorhersehbaren Umweltsituationen, bei denen Anleger auf die gewünschte Absicherung von Gold und Silber zurückgreifen möchten, ist der Zugriff jedoch eine unbezahlbare Eigenschaft selbstgelagerter physischer Barren und Münzen. Genau in diesen Situationen soll und wird Gold seine Stärke ausspielen, weshalb auch die Investmentprodukte auf Gold in einer solchen Situation bestehen müssen.